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Samstag, 17. November 2012

Vierbeiner werden teurer!

 

Die Märkische Allgemeine berichtete bereits am 24.10.2012

 

Gemeinde Am Mellensee erhöht Hundesteuern um zehn Prozent

KLAUSDORF - Im März dieses Jahres war die Gemeinde Am Mellensee beinahe ein Hundesteuerparadies. Ein damaliger MAZ-Vergleich der Hundesteuern im Altkreis Zossen zeigte, dass Zossen am wenigsten Hundesteuer verlangt, gefolgt von Am Mellensee. Vielleicht gab dies der Gemeindeverwaltung in Klausdorf zu denken. In ihrer jüngsten Sitzung beschloss die Gemeindevertretung Am Mellensee, die Sätze der Hundesteuer um zehn Prozent anzuheben. Die neue Satzung tritt am 1. Januar 2013 in Kraft.
Müssen Halter eines Hundes bisher jährlich 28 Euro an die Gemeinde entrichten, sind es künftig 31 Euro. Das Halten zweier Hunde kostet derzeit 36 Euro je Hund und ab nächstem Jahr 40 Euro je Hund. Für drei und mehr Hunde sind statt bislang 62 demnächst 79 Euro pro Hund fällig.
Neu in die Hundesteuersatzung aufgenommen wurde die Besteuerung von gefährlichen Hunden. Die Satzung führt 13 Rassen auf. Bei ihnen ist „aufgrund ihrer rassespezifischen Merkmale von der Eigenschaft eines gefährlichen Hundes auszugehen“. Wenn Besitzer solcher sogenannten Listenhunde ein Gutachten und Führungszeugnis für ihr Tier vorlegen können, zahlen sie nur die vorgenannte Hundesteuer. Ansonsten gilt ein erhöhter Steuersatz – und zwar für einen gefährlichen Hund 320 Euro, für zwei gefährliche Hunde 400 Euro je Tier und für drei und mehr gefährliche Hunde 470 Euro je Tier und Jahr.
In der Gemeinde Am Mellensee sind insgesamt 775 Hunde angemeldet. Man rechnet dort mit 3000 Euro Mehreinnahmen aus der Hundesteuer. Im Haushaltsplan des Jahres 2013 veranschlagt die Gemeinde insgesamt 26 000 Euro aus Hundesteuern.
Große Diskussionen um die neue Regelung gab es unter den Gemeindevertretern nicht. Schließlich bewegt man sich mit diesen Steuersätzen immer noch unterhalb von denen in Großbeeren, Blankenfelde-Mahlow, Ludwigsfelde und Rangsdorf. Nur Zossen und Baruth sind für Hundehalter noch günstiger.
Die Kommune Am Mellensee braucht das Geld. Letztlich zwingt ein sich abzeichnendes Haushaltsdefizit der kommenden Jahre die Gemeinde dazu, möglichst alle ihre Einnahmequellen auszuschöpfen.
Lutz Lehmann (CDU) erwog sogar, zuziehende Hundehalter grundsätzlich zur Kasse zu bitten, auch wenn sie ihren Vierbeiner schon am alten Wohnort versteuert hatten. „Der Hundebesitzer kann sich die Steuer ja von seinem vormaligen Wohnort erstatten lassen“, schlug er vor. Dass das in der Praxis funktioniert, wurde aber allgemein bezweifelt. Außerdem freue man sich doch auf Neubürger und will sie nicht abschrecken.
Hundesteuern dienen dem ordnungspolitischen Zweck, die Zahl der Hunde im Gemeindegebiet zu begrenzen und werden nicht – wie mancher Hundebesitzer vermutet – dafür eingesetzt, die Straßen vom Hundekot zu reinigen. (Von Gudrun Schneck)


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